- Publikationen - Übersicht
- Wolfgang Maderthaner: Zeitenbrüche
- Die Krisen der Demokratie in den 1920er und 1930er Jahren
- Das Rote Wien. Schlüsseltexte der Zweiten Wiener Moderne 1919-1934
- VORWÄRTS - Österreichische Sozialdemokratie seit 1889
- Das Rote Wien 1919-1934
- Die junge Republik. Österreich 1918/19
- Friedrich Adler. Vor dem Ausnahmegericht
- Julius Deutsch, Kriegserlebnisse eines Friedliebenden
- Wer ist würdig?
- Parteien und Gesellschaft im Ersten Weltkrieg
- Im Bann der Schattenjahre
- Finanzkrisen in der industriellen und postindustriellen Moderne
- Neoliberalismus und die Krise des Sozialen
- Acht Stunden aber wollen wir Mensch sein
- Das Werden der Ersten Republik ... Und der Rest ist Österreich
- Die Eleganz des runden Leders. Wiener Fußball 1920 - 1965
- Unruly Masses. The other side of Fin-de-Siècle Vienna
- Physik und Revolution. Friedrich Adler - Albert Einstein. Briefe, Dokumente, Stellungnahmen
- Kultur Macht Geschichte. Studien zur Wiener Stadtkultur im 19. und 20. Jahrhundert
- """Der Führer bin ich selbst"". Engelbert Dollfuß - Benito Mussolini, Briefwechsel "
- Randzone. Zur Theorie und Archäologie von Massenkultur in Wien 1950-1970
- Stadt, Masse, Raum. Wiener Studien zur Archäologie des Popularen
- ROT. Die österreichische Sozialdemokratie. Politik. Geschichte. Kultur. Von den Anfängen bis zur Jahrhundertwende
- Metropole Wien. Texturen der Moderne
- Die Anarchie der Vorstadt. Das andere Wien um 1900
Andrea Grisold, Wolfgang Maderthaner, Finanzkrisen in der industriellen und postindustriellen Moderne, Wien 2011.
Andrea Grisold/Wolfgang Maderthaner
Die Rückkehr der Geschichte
Zukunftsgewiss feierte der Kapitalismus seinen welthistorischen Sieg, als zugleich mit dem ökonomischen, politischen und moralischen Zusammenbruch des stalinistisch deformierten Sowjetsystems eine der großen Menschheitsutopien, das grand narrative des egalitären Sozialismus an ihr Ende gekommen war. Es habe sich, wie Antonio Martino – führendes Mitglied des weltweit wohl bedeutendsten neoliberalen Think Tanks, der Mont Pèlerin Society – in einer Heritage Lecture zu Ende des 20. Jahrhunderts resümierte, ein wahrhaft epochaler Wandel vollzogen: Margaret Thatcher und Ronald Reagan hätten eine Revolution im ökonomischen Denken in einen fundamentalen und dauerhaften Politikwechsel übersetzt. Nicht der Kapitalismus, wie von Schumpeter vorausgesagt, sei von seinem Erfolg, sondern der Sozialismus von seinen Fehlern zerstört worden: „Definitely, these are glorious days for us reactionaries.“1 Der oftmals totgesagte, von krisenhaften Einbrüchen und Depressionen wiederholt bis in sein innerstes Wesen getroffene Kapitalismus sollte sich auch seinem letzten Antagonisten gegenüber als das überlegene Wirtschafts- und Sozialsystem erweisen; ein Faktum, das Francis Fukuyama zum ebenso eingängigen wie simplifizierten Postulat vom Ende der Geschichte komprimierte.