Zeitschriftensammlung
Kernstück der Sammlung ist die Arbeiter-Zeitung inklusive ihrer Vorgängerin Die Gleichheit. Beide Zeitungen wurden von Victor Adler gegründet, herausgegeben und redigiert.
Abb.: Kopf der Nr. 1, 12. Juli 1889
Die Arbeiter-Zeitung erschien bis 1991, als sie wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten eingestellt werden musste. Beschlagnahmte und unmittelbar hintereinander gedruckte Ausgaben, die unterschiedlich zensuriert wurden (vor allem vor 1918 und in den Jahren 1933/1934), sind ebenfalls vertreten. Vollständig erhalten sind weiters alle Ausgaben der illegalen Arbeiter-Zeitung 1934 bis 1938. Der Gesamtbestand an sozialdemokratischen Periodika inkludiert auch Bundesländer-Ausgaben wie zum Beispiel das Salzburger Tagblatt, das 1945 als Demokratisches Volksblatt gegründet wurde.
Das Wochenmagazin Der Kuckuck ist von 1929 bis zum Verbot aller sozialdemokratischen Publikationen im Februar 1934 erschienen. Mit seinen sozial- und regimekritischen Reportagen, in denen großformatige Fotos und avantgardistische Collagen wirkungsvoll eingesetzt werden, ist es zu einem Meilenstein in der Geschichte des modernen Bildjournalismus geworden.



Die theoretische Zeitschrift Der Kampf wurde von 1907 bis 1934 in Wien herausgegeben, danach illegal in the Tschechoslowakei bis 1938. Unter den Zeitungen, die vorwiegend Frauen als Zielgruppe ansprechen sollten, sind Die Arbeiterinnen-Zeitung, Die Frau und Die Unzufriedene führende Titel. Periodika der Kulturorganisationen reichen von der Freien Volksbühne bis zur Flamme. Erwähnenswert ist darüber hinaus die vollständige Sammlung der periodisch erschienenen und reich illustrierten Mai-Märzfestschriften, die eindrucksvolle Dokumente zur Ästhetik der frühen Arbeiterbewegung darstellen.



Einen hohen Anteil an der Zeitschriftensammlung bildet so genannte ‚graue Literatur’ in Form von Parteiprotokollen, Jahrbüchern, Berichten, Schriftenreihen und Richtlinien zur Organisierung von Wahlkampagnen und Veranstaltungen.
Das Corpus der Zeitungen in der Bibliothek ist nicht auf sozialdemokratische Periodika beschränkt, sondern weist ein breites politisches Spektrum auf: Zur Dokumentation der Auseinandersetzungen der politischen Gegner in den Medien, vor allem in der Zwischenkriegszeit, findet sich reichhaltiges Quellenmaterial in dieser umfassenden Sammlung der Tages- und Wochenpresse, von der Reichspost und der Christlich sozialen Arbeiter-Zeitung, über die Neue Freie Presse und Neues Österreich bis zur Roten Fahne und Volksstimme.
